Der Onlinehandel ist schon eine spannende Angelegenheit. Während Shopping über das Internet immer neue Dimensionen annimmt und mehr und mehr zum Erlebnis wird, entwickeln E-Commerce-Plattformen fieberhaft an neuen Systemen, die sowohl die Visionen der Händler als auch die wachsenden Ansprüche der Nutzer erfüllen können. Zu den neuen und heiß begehrten Lösungen gehört auch Shopware 6, das, wie viele andere Plattformen auch, nicht weniger als den Weg in die aufregende Zukunft des E-Commerce ebnen will. Mit den kürzlich erschienenen und kommenden Updates steht für die deutsche Software nun die heiße Phase bevor, in der sich zeigen wird, wie viel Zukunft schon jetzt in der sechsten Iteration von Shopware steckt.
Shopware: Wie andere Shopsystem-Anbieter, aber sexy
Während sich die meisten Häuser hinter anderen Shopsystemen in Großraumbüros gänzlich auf die Arbeit am Produkt konzentrieren, sticht Shopware schon seit geraumer Zeit aus der Masse heraus: Auf grünen Wiesen vor dem selbst errichteten hölzernen Campus in Schöppingen, einem Standort, den man namentlich nicht besser hätte wählen können, tummeln sich strahlende Mitarbeiter auf mit dem Shopware-Logo bedruckten Sitzsäcken unter blauem Himmel. Auf diese Art zeigt sich Shopware frisch, modern und irgendwie einladend – ein Eindruck, der sich erstaunlich gut auf das von der Firma angebotene Shopsystem mit gleichem Namen übertragen lässt: Modern, schlank, aufgeräumt und technisch flexibel, ist Shopware die „weapon of choice“ für zahlreiche Händler im deutschsprachigen Raum. Darunter gibt es viele kleinere und mittelständische Player, die von der kostenlosen Community Version und der Open-Source-Philosophie des Anbieters profitieren – doch auch großen Marken wie Melitta und Aston Martin bietet Shopware eine einwandfreie Basis für den Online-Shop.
Wie schafft man es, dass einem eine so breit gefächerte Zielgruppe solches Vertrauen entgegenbringt? Im Falle von Shopware stimmt wohl einfach der Mix aus Außendarstellung und gutem Produkt. Das System für Onlineshops lässt sich von Händlern personalisieren, ist pflegeleicht, läuft stabil und macht auch mit Updates weniger Schwierigkeiten als mancher Konkurrent. Über Open-Source-System, die Möglichkeit lokalen Aufsetzens von Shops und die volle Kontrolle über Hosting und Performance freut man sich ebenso aus Entwicklersicht. Die große und Aktive Community nimmt aktiv an der Weiterentwicklung der Plattform teil und stellt Plugins, Erweiterungen und Anbindungen in einer Fülle, von der andere Shopsysteme nur träumen können. Mit der momentan noch am weitesten verbreiteten Version 5 wurde bei Shopware bereits vieles gut und richtig gemacht. Je beliebter der Vorgänger jedoch ist, desto höher sind auch die Ansprüche an den Nachfolger.
Shopware 6 – Version der großen Versprechen und hohen Erwartungen
Mit dem kürzlichen Release der Shopware Version 6.1 – der ersten Version für den Produktiveinsatz – und weiterer kleiner Updates kommt die Einführung der neuen Plattform so langsam ins Rollen. Doch was sind die Neuerungen, Verbesserungen und Versprechen, mit denen sich Shopware 6 als neuer Händlerliebling etablieren möchte?
Dass Shopware 6 noch performanter und skalierbarer als der Vorgänger sein soll, überrascht kaum und ist Grundvoraussetzung, um dem immer komplexer werdenden E-Commerce eine zukunftsfähige Plattform zu bieten. Für die Händler und Shopbetreiber soll hingegen alles noch flexibler und einfacher werden. Die Einrichtung erfolgt Schritt für Schritt und man wird bis hin zur Plugin-Wahl an die Hand genommen. Eine übersichtliche Administration im auf allen Geräten responsiven neuen Backend macht die Bedienung intuitiver denn je. Über die konsistente und schlichte UX können multiple Verkaufskanäle und Frontends zentral verwaltet werden. Dass die Bedienoberfläche laut Shopware in Zusammenarbeit mit Händlern und anhand von Community-Feedback entwickelt wurde, zeigt, dass hier gute Entscheidungen getroffen wurden.
Kostenloser Versand an einem bestimmten Wochentag oder eine Happy Hour nur für mobile Nutzer? Der neue Rule-Builder erlaubt dem Händler, intuitiv und ohne technische Kenntnisse Regeln und Logiken zu Preisen, Aktionen, Rabattierung und vielem mehr aufzustellen. Und auch bei der Internationalisierung hat man sich mächtig ins Zeug gelegt: Die verbesserte Übersetzbarkeit ist hierbei nur die Spitze des Eisbergs neben Features wie einem System für Multi-Währung, automatisierte Einhaltung rechtlicher Vorgaben anderer Länder und angepasste Steuerkalkulation im Checkout – jeder soll sein Geschäft ohne Stolpersteine über die eigenen Landesgrenzen hinaus erweitern dürfen. Was ebenfalls nicht fehlen darf, ist die viel gelobte Kompatibilität mit eigenen oder von Agenturen erworbenen Themes und Design-Lösungen. Spannend wird es bei der Anbindung von Shopping über soziale Netzwerke oder Voice Commerce, womit Kunden auch auf unorthodoxen Wegen in den eigenen Shop gelangen sollen.
Entwickler machen Augen: technische Neuerungen rund um Shopware 6
Unter der Haube sieht es derweil ebenfalls durchaus präsentabel aus: Obwohl Version 6 auf einer komplett neuen technischen Basis steht, hört man aus Developer-Kreisen mehr Vorfreude als Ärger. Grund hierfür ist der Fokus von Shopware auf weitverbreitete technologische Standards wie Bootstrap, Symfony, und Vue.js, die weniger Spezialisierung und Fachwissen voraussetzen, um an den Shops der Zukunft Schräubchen zu drehen. Wissensdatenbanken und Weiterbildung findet man dank der großen Community zuhauf – auch kostenlos beim Anbieter selbst.
Ein großer Schwerpunkt in der Technik hinter Shopware 6 ist die Erweiterbarkeit, weshalb ein API-First-Ansatz verfolgt wird. Die Vision, Handel „so unabhängig wie möglich“ zu machen, soll über eine leichtere Integration in eigene Umgebungen sowie kanal- und geräteübergreifenden Zugriff auf alle Funktionen über die Schnittstelle umgesetzt werden. Diesen Aspekt und damit verbundene Vorteile bekommen natürlich neben den Entwicklern auch die am Shop arbeitenden Agenturen und die Händler selbst zu spüren. Auch die Anbindung der mannigfaltigen Sales-Channels ist Bestandteil dieses Ansatzes.
Die Zahl an verfügbaren Plugins und Erweiterungen zu Shopware 6 mag momentan noch übersichtlich sein, doch auch hier wird die Entwickler-Community mit der Zeit Abhilfe schaffen und das für Shopware bekannte Plugin-Ökosystem ausweiten. Nicht umsonst bewirbt der Anbieter den Community Store als Einnahmequelle und verspricht mehr Freiheiten denn je für die Entwicklung von Plugins. Mit steigenden Zahlen an Shopware 6 Shops, die vermutlich im Laufe dieses und nächsten Jahres ans Netz gehen werden, wird also auch das Angebot an Erweiterungen steigen.
Aus Einkaufswelten werden Erlebniswelten – ein USP wird erwachsen?
Während einen die Arbeit an den allseits bekannten Einkaufswelten – die Shopware 5 Lösung für Contentseiten und Landingpages – manchmal zur Weißglut treiben kann, geben die neuen Erlebniswelten Hoffnung auf bessere Zeiten. Die Funktion bleibt unverändert: Basteln von Seiten, auf denen dem Shop mit Storytelling und ansprechenden Inhalten Leben eingehaucht wird. Neu sind eine bessere Bedienbarkeit für das Erstellen mit vielen bereitgestellten Blöcken und Vorlagen und die responsive Darstellung statt Pflege einzelner Breakpoints. Man fühlt sich nicht nur optisch, sondern auch funktional an die Contentpflege von WordPress-Seiten oder die Erstellung mit Page-Buildern wie Elementor erinnert, was aber nichts Schlechtes heißen muss. Hier ließ man sich von Lösungen beeinflussen, die hervorragend funktionieren – warum also das Rad neu erfinden? Das individuelle Erstellen von Kategorien und Pages, Formularen, Blogs und mehr, um den Shop zur „Experience“ aufzuwerten, ist tatsächlich intuitiver als mit den Einkaufswelten. Der angestrebten „endgültigen Verschmelzung von Content und Commerce“ ist man damit schon einen guten Schritt näher gekommen.
Migration von Shopware 5 auf Shopware 6 – wann kommt der richtige Zeitpunkt?
Für die Betreiber von Shopware 5 Shops stellt sich nun langsam aber sicher die Frage, wann das Upgrade auf Version 6 erfolgen soll. Mit den nötigen Guides und Plugins zur Migration sind vonseiten Shopware längst alle Ampeln auf Grün und auch Digitalagenturen werben eifrig mit der Gestaltung und Umsetzung von Supershops auf Shopware 6. Die bevorstehenden Updates auf der Shopware Roadmap versprechen derweil mehr und mehr Features, die die Kugel bald ins Rollen bringen sollen. Für viele ist es deshalb nur noch eine Frage der Zeit, bis sich zu bekannten Vorzeigeshops wie Clew und Click-Six neue Anbieter dazugesellen.
Den größten Grund zum Zögern und Abwarten gibt wohl das Versprechen, dass Shopware 5 noch fünf Jahre lang weiterentwickelt wird. Mit der Aussicht auf Support für die nächsten Jahre und ohne Updatezwang halten sich die meisten Händler noch zurück und warten den passenden Moment ab. Dass dieser jedoch innerhalb der nächsten zwei Jahre kommen wird, ist für viele schon sehr wahrscheinlich. Bis dahin werden weitere Plugins und die nötige Infrastruktur sicherlich längst bestehen.
Allzu lange warten sollte man mit dem neuen Shopware 6 Shop wohl eher nicht, wenn man die Geschwindigkeit beachtet, mit der sich die Dinge – auch im E-Commerce – weiterentwickeln. Am besten geht man frühzeitig in die Planung, um bereit zu sein, wenn der richtige Zeitpunkt kommt. Für euer Upgrade in Sachen Technik und Design empfehlen wir als erfahrenen Partner die E-Commerce Experten der Shopware Agentur ONEDOT.
Fazit: Shopware 6 und die Zukunft
Zieht man alle Entwicklungen in Betracht, so steht eines fest: Es stehen im E-Commerce spannende Zeiten bevor. Man kann sich sicher sein, dass die Zukunft das neue Shopware mit jedem Update greifbarer, vollständiger und präsenter machen wird, was auch eine wachsende Community mit sich bringt. Ob Shopware 6 allerdings die Zukunft bedeutet, bleibt abzuwarten. Im weiteren Verlauf von 2020 wird sich zeigen, wie schnell die neue Version samt Anhängerschaft wachsen kann, während auch die Konkurrenz nicht schläft. Die Voraussetzungen, der Zukunft des E-Commerce mit großen Schritten näher zu kommen, so scheint es, sind jedoch alle erfüllt.